Kolpinggedenktag

 

Gedenken an Adolph Kolping, 4. Dezember!

 

„Wer Menschen gewinnen will,
muss das Herz zum Pfande einsetzen.“
(Adolph Kolping)

 

Kirche, Klüngel, Karneval – das sind die drei Ks, mit denen Köln immer wieder in Verbindung gebracht wird.
Weniger bekannt ist, dass die Rheinmetropole Mitte des 19. Jahrhunderts für ein ganz anderes K stand: den Kommunismus.

Die „soziale Frage“ des 19. Jh. das „Proletariat“
= die Situation der Handwerksgesellen 
–> die Antwort Gottes: Adolph Kolping (*8.12.1813 – †4.12.1865)

Er machte Karl Marx die Proletarier abspenstig:
Adolph Kolping sorgte im 19. Jahrhundert für ein Revival der katholischen Kirche, indem er sich der „sozialen Frage“ annahm.

 

Vom Schuhmacher zum katholischen Sozialreformer

Ein Sozialreformer der ersten Stunde, einer der erfolgreichsten katholischen Publizisten des 19. Jahrhunderts und volksnaher Seelsorger – so lässt sich Adolph Kolping kennzeichnen, der auch als “Gesellenvater” bis in unsere Zeit bekannt ist.

Als viertes Kind eines Schäfers in Kerpen bei Köln am 8. Dezember 1813 geboren, wächst Adolph Kolping in sehr bescheidenen Verhältnissen auf und erlernt das Schuhmacherhandwerk.
Zehn Jahre arbeitet er in diesem Beruf, ringt aber mit der Entscheidung, sein bisheriges Leben aufzugeben, um Priester zu werden.
Im Alter von 23 Jahren wagt er den ungewöhnlichen Schritt. Nach Gymnasium und Theologiestudium empfängt er am 13. April 1845 in der Kölner Minoritenkirche die Priesterweihe.

Als Kaplan in Elberfeld lernt er den von Johann Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein kennen und wird 1847 dessen Präses.
In diesem Zusammenschluss von Gleichgesinnten erkennt Kolping ein geeignetes Mittel zur Bewältigung persönlicher Nöte und sozialer Probleme und damit seine Lebensaufgabe.

Er lässt sich nach Köln versetzen, wo er am 6. Mai 1849 den Kölner Gesellenverein gründet, der sich zum Mittelpunkt eines überregional organisierten Verbandes entwickelt.
In seinen Gesellenvereinen will er jungen Menschen Hilfestellung leisten, die durch die Industrialisierung, den damit einhergehenden Niedergang des Handwerks und der Zünfte in Bedrängnis geraten sind. Im Verein erleben sie Gemeinschaft und Geborgenheit, allgemeine, berufsbezogene und religiöse Bildung, ergänzt durch geselliges Miteinander. So gewinnen sie persönliche Tüchtigkeit´und Mut zum praktischen Christentum.

Sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen –
so lässt sich Kolpings Anliegen zusammenfassend kennzeichnen.
Innerhalb weniger Jahre gelingen ihm zahlreiche Neugründungen. Die ersten Vereine schließen sich 1850 zum Verband zusammen.

Bis zu seinem Tod am 4. Dezember 1865 entstehen mehr als 400 Gesellenvereine in Deutschland und vielen Ländern Europas. Damit ist Kolping ein Initiator der katholischen Sozialbewegung und Wegbereiter der katholischen Soziallehre.

Am 27. Oktober 1991 wird er durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Heute gibt es 400 000 Kolpingmitglieder in weltweit 61 Ländern.

“Adolph Kolping war ein Mystiker der Tat.
Indem ihm Gott im Gebet nahe war,
suchte er die Nähe der Menschen.”

Johannes Paul II., 29. Oktober 1991

 

Adolph Kolping – Grafik von Präses G. M. Ehlert

(Text von Präses G.M.Ehlert)